Lehrer


Das Estudio de Tango Team

besteht aus Menschen, die mit Liebe und Leidenschaft seit vielen Jahren Tango tanzen und lehren.
Untereinander sind wir seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden und mit den individuellen Fähigkeiten können wir euch Tango ganzheitlich vermitteln.

Leitung: Estudio de Tango
Name: Doña Piedra
Ihre Tanzschule bietet über die Ausbildung im argentinischen Tango hinaus ein Forum für TänzerInnen, Musiker-Kollegen und alle anderen Facetten des argentinischen Tangos. Idee: Tango Arte – Kunst & Kultur. Die Idee der Tänzerin, Choreographin und Leiterin des Estudio de Tango und Veranstalterin von Tango de Mis Amores.

Seit 2002  im Arrenberger Viertel ansässig, seit 25 Jahren mit ihrem Tango in Wuppertal bekannt und seit mehr als 30 Jahren unterwegs auf den Spuren dieser Kultur. Das Estudio ist die Heimat des Tangos, wo man Menschen begegnen kann. Gleichgesinnte…

Piedra: Seit mehr als 30 Jahren lebe ich mit dem Tango. Die Erfahrung mit den Schülern haben es möglich gemacht, ein Konzept zu entwickeln, das leicht nachvollziehbar ist und den Schülern ermöglicht, ihren Tanz immer weiter zu verbessern. Darüber hinaus möchte ich mit den TänzerInnen die Traditionen im Tango pflegen. Achtsamkeit und Liebe zur Musik, dem Tanz und dem Partner. Der Tango entdeckt mich und Dich jedes Mal wieder neu, er ist eine Herausforderung! Ich bin dankbar: Für mein Team, das mir mit Liebe und Begeisterung zur Seite steht und für die TeilnehmerInnen die unserer Arbeit Vertrauen schenken und mit Leidenschaft dabei sind.

Tango macht glückselig !

Tango Es La Vida

Das Tango Leben von Doña Piedra
geschrieben von Iris Ibing und Peter Pintar Carus.

Es war bereits auf der Straße zu spüren, vorbei an dem blühenden Rosenbusch zwischen den knietiefen Fenstern die einen Blick in das Estudio de Tango eröffneten. Durch den Eingangsbereich mit seinen hohen, schweren, samtig roten Vorhängen: Ich bin hier richtig! Angekommen an einem für mich passenden Ort.

Die Kursstunde neigte sich dem Ende entgegen und sie stand noch bei einem Tanzpaar und sprach mit ihm. Aus dem Augenwinkel hatte sie mich bemerkt, kam freudestrahlend auf mich zu und begrüßte mich mit einem herzlichen „Willkommen im Estudio de Tango“.
Das war SIE! Grazil in der Erscheinung und mit einer enormen, energiegeladenen Ausstrahlung. Mir war klar was gemeint war, wenn sie sagen: Doña Piedra, zu der musst Du! Klar, hatte ich schon von vielen Seiten von ihren Workshops zur Tangotechnik gehört, denn sie war damals die einzige die hierzu monatliche Praktika anbot. Oft genug hörte ich von den Tänzerinnen, dass sie ihre elegante Fußtechnik bei Doña Piedra gelernt hatten. Außerhalb des Estudios war ich ihr bis dato nie begegnet, was wohl vor allem daran lag, dass sie sich in der hiesigen Tangoszene rar gemacht hatte. Es umgab sie die Aura einer Diva.
***
Dass Piedra eine hervorragende Tangolehrerin ist, hatte ich zuerst von Peter gehört. Ein paar einfache Bewegungen hatte ich schon in Düsseldorf gelernt. Etwas divenhaft sei sie, hatte er erzählt. Ich wollte so gerne geschmeidig und elegant Tango tanzen können, nicht ahnend, dass das eine Lebensaufgabe werden könnte. Ich meldete mich im Estudio zum Anfängerkurs an.

Kaum war die Tür geöffnet, stolperte ich schon hinein in Piedras Welt. Ein großer, heller Tanzraum in einem alten Wuppertaler Ziegelbau – einer ehemaligen Färberei. Hohe Decken, Fotos diverser Veranstaltungen mit ihr an den Wänden und ein großer Buddha sagten schon eine Menge über ihr Leben. Warmherzig, empathisch und freundlich empfing sie mich. Seit dieser Begegnung haben sich unsere Wege nicht mehr getrennt.

***********************************************************************************
Ihr Tango Tanzleben

Angefangen hat alles 1989. Nach mehrjähriger Ausbildung in afrikanischem Tanz, Modern Dance und klassischem Ballett, begann sie, intensiv Tango zu lernen und zu tanzen. Bald unterrichtete sie mit unterschiedlichen Tanzpartnern in Köln, Brüssel, Düsseldorf, Buenos Aires, Bangkok und Kathmandu, bis sie schließlich in Wuppertal ihre Heimat gefunden hat. Sie unterrichtete mit Pedro Andrade, Luis Rodriguez, Klaus Wendel, Andreas Lehrke und Ricardo El Hollandès, uva. mehr.

Im Jahr 2003 eröffnete sie ihre Tangoschule in Wuppertal, das Estudio de Tango. Ihr künstlerischer Tatendrang erschöpfte sich allerdings nicht nur im Unterricht. In verschiedenen Bühnenproduktionen konnte sie ihre Ideen als Choreografin und Produzentin umsetzen. Sie ist Gründerin des Tango-Festivals „Mis Amores“ das von 2009 – 2013 spektakuläre Tango Szenerien im und am Wasser der Wupper zeigte. Die großen Tangokünstler Ramon Regueira, Alfredo Marcucci und Pulpo wirkten damals noch mit.

Auch Pablo Banchero, Luna Palacios, Luc de Hasque, Stefan und Komala und hiesige Tangotänzer aus Wuppertal und Düsseldorf haben das Mis Amores mit viel Energie und Ideen bereichert. Doña Piedra hat immer ein Netzwerk geschaffen für die Tango-Kunst.

Piedra lädt auch heute regelmäßig Gastdozenten für Workshops in ihr Estudio ein. In diesem Jahr werden wieder Ismael Ludmann, Andreas Lehrke und Ricardo El Hollandès vor Ort sein. Hier wird echte „deep work“ für ambitionierte Tänzer angeboten.

Vor Jahren begann sie zusätzlich Tangoreisen anzubieten. Nach Mallorca sind nun wieder Buenos Aires und Rom ganz aktuell.

Interview – Fragen:

Wie bist Du eigentlich zum Tango gekommen ?

Die häufigste Frage meiner Schüler- nachdem ich Salsa und anderes tanzte, wie Ballett, Modern Dance und Afro entdeckte ich sofort im Tango, als er mir 1989 begegnete, dass dort alles zu finden ist, was ich suchte. Im Innen wie im Aussen eine Never-ending-Story… meine Lebensaufgabe.
Hier ist alles möglich, alles erlaubt auszuprobieren, denn der Tango entwickelt sich einfach immer weiter just mit den Menschen, die Tango tanzen und ihn pflegen. Es ist eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Dir selbst. Hu- ich wollte gerade sagen spirituelle Weiterentwicklung. Tatsächlich beschreiben selbst Neulinge, dass sie Tango als Meditation empfinden. Yeah.. so sehe ich das auch. Tango kann eine Meditation über das Leben sein. Für mich – auch als Yogini – ist es das.

Wie gestaltest Du Deinen Unterricht?

Seit mehr als 30 Jahren lebe ich mit dem Tango. Die Erfahrung mit den Schülern hat es möglich gemacht, ein Konzept zu entwickeln, das leicht nachvollziehbar ist und den Schülern ermöglicht, ihren Tanz immer weiter zu entwickeln. Darüber hinaus möchte ich mit den TänzerInnen die Traditionen im Tango pflegen. Achtsamkeit und Liebe zu der Musik, dem Tanz und dem Partner. Der Tango entdeckt mich und Dich jedes Mal wieder neu, er ist eine Herausforderung! Ich bin dankbar für mein tolles Team, das mir mit Liebe und Begeisterung zur Seite steht und für die TeilnehmerInnen die unserer Arbeit Vertrauen schenken und mit Leidenschaft dabei sind. Das Estudio ist die Heimat des Tangos, wo man Menschen begegnen kann, Gleichgesinnte.

Wie beurteilst Du die aktuelle Entwicklung der Tango-Bewegung?

Es gibt immer und überall ein Up and Down. Das hängt mit vielen Faktoren zusammen. Die Menschen sind geplagt, sorgen sich im Alltag- so suchen sie… Aktuell gibt es gerade wieder richtig Lust auf Tango. Viele Menschen möchten Tango tanzen lernen. Mein letzte Anfänger-Workshop im Januar boomte mit 20 Paaren und das schöne daran: es waren Teilnehmer aus allen Ländern und allen Altersgruppen dabei. Tango ist für jedes Alter gemacht. Jeder Mensch sollte Tango tanzen. Wir halten fest: Geht es der Gesellschaft schlecht, boomt der Tango. Es ist ein Tanz der Dich für eine Weile von deinen Sorgen befreien kann. Und die Mode mal mehr und mal weniger Neo Tango ist für mich eine Frage der Individualität und des Charakters. Unser ältester Schüler Hans ist gerade 95 Jahre alt geworden und das Einzige, was er bedauert ist, dass er erst mit 87 Jahren den Tango kennenlernte. :-)) Welche Unterschiede siehst Du weltweit? Keine – überall ist es der gleiche Code; es passiert, dass ich eine Idee unterrichte und just parallel in anderen Ländern dieser Erde das gleiche Thema unterrichtet wird. Es ist fantastisch, wie wir alle im universellen Tango Netzwerk verbunden sind.

Welche Ideen hast Du noch für Deine Arbeit?

Auf keinen Fall mehr Festivals organisieren – das ist zeitlich für mich nicht mehr machbar. Früher habe ich gerne in Schulklassen Ideen von Tango angeboten z.B. „Kultcrossing: Tango und Mathematik.“ Ich wünsche mir, dass in den Schulklassen Tango als ein Unterrichtsfach angeboten würde. Denn hier hätten die jungen Menschen die Möglichkeit, auf nonverbale Art mit ihren Freunden zu üben – Achtsamkeit und respektvolles Miteinander zu entdecken. Bis hin „Glücklich sein“ zu empfinden. Heute lädt es mich ein, Menschen mit Einschränkungen zum Tango zu bewegen. Augenblicklich haben wir schon in den normalen Kursen z.B. Schmerzpatienten, die beim Tangotanzen plötzlich keinen Schmerz mehr empfinden. Mit meiner Tochter Jule, die seit ihrem 5. Lebensjahr Tango tanzt und heute Physiotherapeutin ist, planen wir dazu. Wir würden gerne ab April einen regelmäßigen Kurs für Menschen mit Einschränkungen im „Estudio de Tango“ etablieren.

Was ist dein Lieblingsthema im Tango ?

Ganz klar – die Frauenrolle ist mein liebstes Thema: Weil ich privat eher schüchtern bin – das glaubt mir keiner – liegt mir am Herzen, den Frauen ihre Rolle im Tango zu vermitteln. Durch den Tango entdeckte ich die Frau in mir und in meinem Tanz. Ich beobachte, dass in unserer Gesellschaft die Weiblichkeit immer mehr verloren geht. Natürlich können wir Frauen alles alleine machen. Im Tango jedoch ist es sinnlicher, geheimnisvoller und harmonischer, wenn die Frau aktiv ihre weibliche Seite zeigt. Ich möchte die Frauen darin unterstützen, ihr Bewusstein als Frau mehr in ihren Tanz und auch in ihrem Leben ausserhalb des Tangos einzubinden.